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Fischerrute 11 m, zum Thema "Alles im grünen Bereich"
jurierte Skulpturenausstellung Weiertal, Winterthur, Sommer 2020

Katalogtext der Ausstellung 

Eine Fischerrute an einem Teich; der Anblick strahlt Verbundenheit mit der Natur, Ruhe und Unbeschwertheit aus. Doch halt, etwas irritiert; Schwimmer und Fischerrute sind überdimensioniert und für den kleinen Teich geradezu grotesk gross. Ein Angler ist nicht zu entdecken.

Urs Schmid verweist mit seiner Arbeit auf unseren Umgang mit den Ressourcen, welche uns die Natur zur Verfügung stellt. Wir beuten Rohstoffe aus, fischen die Meere leer und konsumieren auf Kosten zukünftiger Generationen und weniger privilegierter Gesellschaften. Wir leben in Überfluss und Masslosigkeit.

Während alarmierte Zeitgenossen protestieren und auf die Dringlichkeit von Klimaschutz und Mässigung pochen, warnen andere vor Hysterie. Sie behaupten, es sei gar nicht wahr oder nur halb so schlimm. Ein Grossteil der Menschen befindet sich irgendwo dazwischen, weiss zwar um die wachsenden Probleme, ändert sein Verhalten aber nur träge. Hilflosigkeit, Bequemlichkeit und finanzielle Bedenken können die Gründe dafür sein. Und so dauert die Völlerei an.

Urs Schmid nimmt den Begriff «Alles im grünen Bereich» ironisch auf. Die übergrosse Fischerrute und der Schwimmer zeigen unser Verhalten exemplarisch auf. Wir leben über unseren Verhältnissen, wir fischen alle mit zu grossen Angeln in zu kleinen Teichen... unbeschwert, Ruhe und Natur geniessend….


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